Videos zur Strategie Pflanzenschutz: Gemeinsam besser werden

Im Rahmen der Projektreihe «Von Bauern für Bauern» hat Wissensmanagement Umwelt drei neue Videos zum Thema Pflanzenschutz produziert. Die Protagonisten und Protagonistinnen erzählen, wie sie auf ihren Betrieben den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zur Schonung der Umwelt verbessern, schrittweise reduzieren oder sogar ganz ersetzen. Dabei schildern sie neben den Herausforderungen auch die Vorteile dieser Strategien.
Fachleute aus der Praxis, der Verwaltung und der Forschung aus den Gebieten Umweltschutz und Landwirtschaft haben das Projekt eng begleitet. Nun stehen die Videos für Diskussionen in bäuerlichen Netzwerken und landwirtschaftlichen Schulen zur Verfügung. Die Videos lassen Landwirte und Landwirtinnen zu Wort kommen, die schon seit vielen Jahren auf ihren Betrieben daran arbeiten, chemische Pflanzenschutzmittel stark zu reduzieren.
Ackerbau – Kanton Aargau: Am Beispiel des Kartoffelanbaus werden verschiedene Einsparmöglichkeiten von Pflanzenschutzmitteln thematisiert. Im Vordergrund stehen bei Raphael Müller die technischen und baulichen Verbesserungen beim Waschplatz sowie Einsparpotentiale durch Prognose (Fungizide) und Beobachtung (Insektizide).
Obstbau – Kanton Bern: Martin Winkelmann fasst seine wichtigsten Erfahrungen aus 40 Jahren integriertem Pflanzenschutz im Obstbau zusammen: Damit er weniger Insektizide braucht, nutzt er Verwirrungstechniken und fördert Nützlinge wie er am Beispiel des Birnenblattsaugers zeigt. Er muss aber auch mit Rückschlägen fertig werden wie mit der marmorierten Baumwanze.
Weinbau – Kanton Wallis: Stéphane und Isabella Kellenberger haben vor sieben Jahren das Weingut in Leuk übernommen. Sie erzählen von ihren Erfahrungen, Lernprozessen und Erfolgen mit der Begrünung, um Herbizide zu reduzieren. Sie sparen synthetische Pflanzenschutzmittel ein, indem sie nach der Blüte nur noch Kupfer und Schwefel spritzen. Dank der Verwirrungstechnik verzichten sie komplett auf Insektizide.
Die drei Ackerbauern, ein Obstbauer, ein Winzer und eine Winzerin erzählen von ihren Erfolgsgeschichten und Aha-Erlebnissen und beleuchten dabei auch die zahlreichen Herausforderungen, mit denen sie zu kämpfen haben. Ihre Botschaft lautet: Es gibt viele Ansatzpunkte, um Pflanzenschutzmittel zu reduzieren und die Risiken für die Umwelt zu vermindern. Sie betonen aber auch, dass es sich lohnt, sich Schritt für Schritt an die neuen Massnahmenheranzutasten. Für das präventive Vorgehen sei es wichtig, die Kulturen gut zu beobachten und sich Kenntnisse über Infektionen und Entwicklungszyklen der Schaderreger anzueignen. Dies alles könne höhere Personalkosten und grösseren Zeitaufwand mit sich bringen. Eine grosse Herausforderung sei es auch, den teils erheblichen Mehraufwand mit einem höheren Erlös am Markt zu finanzieren.
Diese Videos sollen den Wissensaustausch zum Thema umweltschonenden Pflanzenschutz in bäuerlichen Netzwerken, Arbeitskreisen und in Landwirtschaftlichen Schulen fördern. Produzentinnen und Produzenten profitieren von diesen Erfahrungen und überlegen sich wo sie auf ihrem Betrieb Anpassungen und Optimierungen vornehmen können. Wo sehen sie ein erstes Einsparpotential? Wo können sie einen Versuch wagen? Haben sie «Kurzschlüsse» auf ihrem Betrieb wie beispielsweise Schächte, wo pflanzenschutzmittelhaltiges Reinigungswasser in die Kanalisation oder ins Gewässer geleitet wird?
Die neu produzierten Videos stehen allen kostenlos zur Verfügung. Die Kapitel Unkrautkontrolle, Schadpilze in Schach halten, Schadinsekten regulieren, Umweltschonender Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Verhindern von Oberflächenabfluss sind einzeln anwählbar.
Weitere Informationen:
- Strategie Pflanzenschutz – gemeinsam besser werden, Medienmitteilung Wissensmanagement Umwelt, 26.04.2021
- Strategie Pflanzenschutz – gemeinsam besser werden, Projekt-Website
- «Von Bauern für Bauern» – Projekt-Website, Wissensmanagement Umwelt – Patricia Fry