BLW: Aktionsplan Pflanzenschutzmittel auf Kurs
Die Umsetzung des Aktionsplans Pflanzenschutzmittel schreitet planmässig voran. Zwei Jahre nach Verabschiedung sind 16 Massnahmen eingeführt. Die Beteiligung der Landwirte an den neuen Programmen mit reduziertem Pflanzenschutzmittel-Einsatz steigt stetig.
Der Bundesrat hat den Aktionsplan zur Reduktion der Risiken und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im September 2017 verabschiedet. Mit dem Aktionsplan sollen die Anwendungen von Pflanzenschutzmittel reduziert und die Einträge in die Umwelt miniert werden. Zur Erreichung dieser Ziele hat der Bundesrat 51 Massnahmen definiert. Einmal pro Jahr beschreiben die verantwortlichen Bundesämter für Umwelt (BAFU), Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und Landwirtschaft (BLW), das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) sowie Agroscope den Stand der Umsetzung der Massnahmen in einem Zwischenbericht.
Zwei Jahre nach der Verabschiedung sind bereits wichtige Schritte zur Zielerreichung gemacht. So wurden, um die Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, neue Direktzahlungen für den Anbau mit mechanischer Unkrautbekämpfung als Alternative zu den Herbiziden eingeführt. In den pflanzenschutzintensiven Kulturen Obst, Reben und Zuckerrüben werden neue Beiträge für einen reduzierten Insektizid- und Fungizid-Einsatz vergeben. Diese Beiträge ergänzen die bestehenden Extenso-Beiträge für Ackerkulturen. Die Beteiligung der Landwirte an diesen Programmen steigt. Heute wird über die Hälfte der offenen Ackerfläche ohne Insektizid- und Fungizid-Behandlungen bewirtschaftet. Agroscope hat einen Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung eines nachhaltigen Pflanzenschutzes gesetzt. So sollen mittelfristig weitere Pflanzenschutzmittel-Anwendungen durch alternative Methoden ersetzt werden.
Um die Einträge von Pflanzenschutzmitteln in die Gewässer zu reduzieren, wurden bei der Zulassung strengere Anwendungsvorschriften zur Reduktion der Abschwemmung eingeführt. Moderne Tankinnenreinigungssysteme und der Bau konformer Waschplätze werden gefördert, um Einträge beim Waschen der Spritzen zu verhindern. Verschiedene regionale Projekte wurden gestartet, um lokal die Einträge in die Umwelt weiter zu reduzieren und Alternativen zu Pflanzenschutzmitteln schneller in die Praxis einzuführen.
Mit der planmässigen Einführung der neuen Massnahmen, ist der Aktionsplan auf Kurs. Neben der Weiterentwicklung der restlichen Massnahmen ist die Umsetzung auf den einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben für die Zielerreichung des Aktionsplans elementar und weiter zu unterstützen (Medienmitteilung BLW, 27.08.2019).
Weitere Informationen
Umsetzung Aktionsplan Pflanzenschutzmittel Stand August 2019 (PDF, 907 kB, 26.08.2019)